Klausurtagung im Kloster Ursberg am 10./11. Januar 2020

Gemeinderäte ziehen sich ins Kloster zurück

Klausurtagung - Klappe - Die letzte

Wiedergeltingen/Ursberg

Am vergangenen Wochenende fand die letzte Klausurtagung des amtierenden Wiedergeltinger Gemeinderates im Kloster Ursberg statt. Auch dieses Mal hatte es die von Bürgermeister Norbert Führer erstellte Tagesordnung in sich; ein volles Programm erwartete die Teilnehmer von Freitag 14.00 Uhr bis Samstag 18.00 Uhr. Zum Einstieg in die Tagesordnung gab es - wie jedes Jahr ein kurzes „Warm-Up“. Nachdem die Gemeinderäte im vergangenen Jahr einen „Fröbelturm“ bauen mussten (MZ berichtete), erwartete sie in diesem Jahr die sogenannte „Marshmallow-Challenge“. Ziel hierbei war es, innerhalb von 12 Minuten mit Hilfe von 20 rohen Spaghetti und einem Meter Kreppband einen möglichst hohen Turm zu bauen, auf dem oben ein Marshmallow so platziert werden musste, dass der Turm nicht umfällt.

 

Nach dieser Aufwärmphase stieg man dann auch gleich in die Tagesordnung ein. Schwerpunkt am ersten Tag war auch heuer - neben kleineren Themen der Bauverwaltung - die komplette Finanzplanung für das laufende Jahr und die Investitionsplanungen für die Jahre 2021 bis 2023. Hierzu referierte Kämmerer Claus-Dieter Hiemer und stellte den Gemeinderäten die Investitionsplanung vor, die in den vergangenen Wochen im Entwurf durch die Kämmerei und Bürgermeister Norbert Führer erarbeitet wurde.

 

Satte 3,5 Millionen Euro will die Gemeinde Wiedergeltingen in diesem Jahr investieren, wobei der Schwerpunkt der Ausgaben bei Neubau der Kindertagesstätte St. Nikolaus liegt. Aber damit nicht genug. Auch die kommenden drei Jahre sind mit Investitionen in Höhe von knapp sechs Mio. Euro vollgepackt. In Summe ergeben sich somit für den Zeitraum von 2020 bis 2023 geplante Investitionsmaßnahmen in Höhe von mehr als neun Millionen Euro. Zu den wichtigsten Maßnahmen - neben dem in Kürze beginnenden KiTa-Neubau - gehören das Projekt Dorferneuerung, das Thema barrierefreies Wohnprojekt für Senioren, der Neubau eines Bauhofes und die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges. Unter der Voraussetzung, dass auch die prognostizierten Einnahmen wie geplant fließen werden, können diese Investitionen nach Aussage von Kämmerer Claus-Dieter Hiemer ohne Neuverschuldung getätigt werden.

 

Der zweite Klausurtag war schwerpunktmäßig geprägt vom Thema Vorbereitungsphase für die Dorferneuerung. Hierzu konnte Bürgermeister Norbert Führer als Referenten, Bauoberrat Christoph Graf vom Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach sowie Bettina Steinbacher und Stefan Löser, beide vom Büro Steinbacher Consult aus Neusäß begrüßen. Im Rahmen der Gespräche wurde ein grober Zeitplan für die in kürze beginnende Vorbereitung erstellt. Dieser sieht vor, im späten Frühjahr dieses Jahres eine groß angelegte Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung durchzuführen. Die einzelnen Themen hierzu sollen in den kommenden Monaten durch das Büro Steinbacher Consult erarbeitet werden. Die Schwerpunkte der Dorferneuerung liegen in der Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses, der Sanierung von Ortsstraßen sowie einer adäquaten und nachhaltigen Innenentwicklung. „Hier“, so die Ausführungen von Bauoberrat Christoph Graf könne die Gemeinde Wiedergeltingen durch einen sogenannten Vorrangbeschluss „Innen statt Außen“, den Förderbonus für Projekte, die im Rahmen der Dorferneuerung durchgeführt werden, um 20 % erhöhen, so dass anstelle der Regelförderung von ca. 60% eine Förderung in Höhe von ca. 80% der zuwendungsfähigen Kosten möglich wäre.

 

Nach gut zwölfstündiger Diskussion, aufgeteilt auf eineinhalb Tage waren sich am Abend alle Teilnehmer einig, dass auch die sechste und letzte Klausurtagung in der laufenden Amtsperiode wieder von einer sehr sachlichen und zielführenden Diskussion geprägt war. Dem neuen Gremium, das am 1. Mai dieses Jahres seine Arbeit aufnimmt, wolle man auf jeden Fall empfehlen, diese Klausurtagungen auch in der kommenden Legislaturperiode fortzusetzen.  

 


Bilder von der Klausurtagung im Kloster Ursberg am 10./11. Januar 2020