Geschichte

Die Geschichte Wiedergeltingens

Die folgende Beschreibung ist eine überarbeitete Kurzfassung einer Zusammenstellung, die Kreisheimatpfleger Josef Striebel 1979 für die Festschrift zum 19. Bezirksmusikfest erstellt hat. Den Originaltext finden Sie weiter unten.

Die an der östlichen Landkreisgrenze liegende Gemeinde Wiedergeltingen hat aktuell (Stand 31.12.2021) 1.459 Einwohner. Sie liegt an der Bahnlinie Buchloe - Memmingen und der nun bald vollständig fertiggestellten Autobahn A96 München - Lindau.

Die früheste Besiedlung dürfte der mittleren Bronzezeit zuzuordnen sein (1600 - 1200 v. Chr.); rund 200 Grabhügel im bewaldeten Höhenzug "Haistaig" stammen aus der Hallstattzeit (800 - 500 v. Chr.). Um 500 n. Chr. gründete eine alamannische Großfamilie den heutigen Ort, wobei der Sippenname zum Ortsnamen wurde.

Im 8. Jahrhundert soll sich ein fränkischer Reichshof im Ortszentrum befunden haben. Aus der Welfenzeit - ca. 1200 n. Chr. - stammen Reste einer Burg, die sich an der Stelle der jetzigen Grundschule befand. Beim Erdaushub zum Schulhausneubau 1993 wurden Keramikteile, ein Brunnen, sowie Holzpfosten gefunden.

1172 wurde Wiedergeltingen erstmals direkt urkundlich erwähnt, als in "domo Welforis ducis" eine Urkunde ausgestellt wurde. Welf VI., der 1147 das Prämonstratenserkloster Steingaden gründete, schenkte seine Besitztümer in Wiedergeltingen dem Kloster. Bis zur Säkularisation 1803 gehörte Wiedergeltingen zu dem Prälatenkloster im "Pfaffenwinkel". In Wiedergeltingen hatte der steingadische Verwaltungs- und Gerichtsherr, "der Oberrichter", seinen Sitz und verwaltete von hier aus die Dörfer Wiedergeltingen, Irsingen und Siebnach, sowie einzelne Grunduntertanen zwischen Lech und Wertach.

Der Bauernkrieg von 1525 brachte großes Unheil über das Dorf. Am 20. April ließ der Bayernherzog Ludwig das Dorf in Schutt und Asche legen, um zu verhindern, dass sich der Bauernaufstand auf bayerisches Gebiet ausbreite.

Auch später hatte der Ort immer wieder unter Kriegswirren zu leiden. Insbesondere die napoleonischen Kriege an der Wende vom 18. zum 19. jahrhundert verlangten von der Dorfbevölkerung immer wieder drückende Abgaben. 12 Bürger aus Wiedergeltingen mussten 1812/1813 beim napoleonischen Russlandfeldzug ihr Leben lassen.

Das Dorf war bis in die letzten Jahre vor allem ländlich geprägt. Bereits 1907 gründeten die Wiedergeltinger Bauern auf Betreiben des damaligen Ortspfarrers und Reichstagsabgeordneten Benedikt Hebel eine Molkereigenossenschaft.

Auch die beiden Weltkriege forderten Ihren Tribut in der Gemeinde, in der unmittelbaren Nachkriegszeit galt dann die Sorge der Unterbringung der zahlreichen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge. Das ausgehende 20. Jahrhundert war gekennzeichnet von einem starken Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde. Die überwiegende Mehrheit der Dorfbevölkerung findet heute ausserhalb der Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt. Im Dorf selbst entstand eine Reihe von Gewerbebetrieben mit zum Teil zukunftsweisenden Technologien. Die Gemeinde trug dieser Tendenz durch die Einrichtung von entsprechenden Gewerbegebieten Rechnung.

1953 erhielt die Gemeinde ein Wappen. Es zeigt auf silbernem Grund drei rote Quadersteine, welche die enge Bindung zum Kloster Steingaden symbolisieren. Darauf erhebt sich der Greifenlöwe mit spitzem Schnabel, geflochtenem Schweif und Krallenfüßen, der an das schwäbische Herzogshaus der Welfen erinnert. Vielleicht war es dieses wehrhafte Wappentier, das der Gemeinde auch die Selbständigkeit in der Gebietsreform erhalten hat. Seit 1978 gehört die Gemeinde neben Amberg und Rammingen der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim an.

Den Anforderungen eines modernen Gemeinwesens wurde zunächst durch den Bau der Ortskanalisation Rechnung getragen, aktuell wurde im letzten Jahr die Wasserversorgung durch neue Tiefbrunnen weiter gesichert. 1994 wurde die Einweihung des neuen Kindergartens im ehemaligen Pfarrhof festlich begangen - der Schulhausneubau wurde im selben Jahr bezogen. In den Jahren 2000 bis 2001 wurde der Umbau der alten Schule zum Rathaus, sowie der Neubau des Feuerwehrhauses abgeschlossen, daneben wurde mit der Umgestaltung des Dorfplatzes an der Stelle der alten Schmiede begonnen.

Die ganze Bevölkerung ist stolz auf diese Bauprojekte, wenn dadurch auch die finanzielle Leistungskraft der Gemeinde sehr stark strapaziert wird. Das gemeindliche Leben wird in einer Reihe von Vereinen gepflegt, die sich alle bei vielen Gelegenheiten für die Belange Wiedergeltingens und seiner Bewohner einsetzen.

Diese Chronik wurde der Festschrift zum 32. Bezirksmusikfest anlässlich des 155. Gründungsjubiläums der Blaskapelle Wiedergeltingen entnommen. In Teilen wurde der Text an die aktuellen Verhältnisse angepasst. Den originalen Text finden Sie unten.

Ein Blick in Wiedergeltingens Vergangenheit

von Kreisheimatpfleger Josef Striebel (entnommen aus der Festschrift des 19. Bezirksmusikfests am 22 Juni 1979)

Das Bild der Landschaft ist geprägt von der Weite des von einem Hungerbach durchflossenen Urstromtales im Osten und den mit Auenwäldern bedeckten Wildwasserrinnen des Wertachtales im Westen. Hier ist der Gebirgsfluß durch Regulierung und Staustufen gebändigt. Der die beiden Täler trennende bewaldete Höhenzug, "der Haisteig", wird seit 1874 von der Bahnlinie Buchloe - Memmingen und seit 1966 von der neuen Trasse der B18 (1) durchschnitten. Die alte, das Alpenvorland querende Fernstraße, die kurvenreich durch unseren Ort unmittelbar an der Wiedergeltinger Mühle vorbei zum Zollhaus führte, hat jahrhundertelang die Geschicke des Ortes mitbestimmt.

Im Flurbereich sind Spuren aus der Vorgeschichte bekannt, so z.B. Hinterlassenschaft aus der mittleren Steinzeit (ca. 8000 - 3500 v. Chr.) und der Bronzezeit (ca. 1800 - 1250 v.Chr.). Der sagenumwobene "Lehbüchl" am südlichen Ortsrand ist ein eindrucksvolles Bodendenkmal. Rund zweihundert Grabhügel finden sich in mehreren Gruppen im bewaldeten "Haisteig", der Großteil dürfte der Hallstattzeit (800 - 500 v. Chr.), wohl ein Teil schon der mittleren Bronzezeit (1600 - 1250 v. Chr.) zuzuordnen sein. Es handelt sich um die weitum besterhaltene Totenstätte der Vorgeschichte. Mit Respekt haben unsere Vorfahren - wissend um die Bedeutung der Örtlichkeit - das Gelände "Haisteig" d.i. der gehaite, der geschützte Steig genannt. Eigentlich sollte der vor dem ersten Weltkrieg vielbegangene Waldpfad von Beckstetten bis zum Wiedergeltinger Keller, dem heutigen Probelokal des Musikvereins ausgemarkt werden.

Aus der Römerzeit sind in unserem Orte bisher keine Siedlungsspuren bekannt. Wohl aber verdient in diesem Zusammenhang der in der nordwestlichen Flur auffallende "Hochweg" Beachtung. Dieser stark gedämmte Weg kommt offensichtlich vom römischen ROSTRUM NEMAVIAE bei Türkheim, wo möglicherweise bei Niederwasser eine Furt über die Wertach benützt werden konnte, und setzt sich durch unser Dorf in südlicher Richtung fort, an dem abgegangnen "Hermannstetten" vorbei nach Beckstetten, wo 1974 einen römische Siedlung entdeckt wurde. Im sogenannten "Hermannstetter Feld" wurde 1896 ein nicht datiertes Steinkistengrab aufgedeckt und in Wiedergeltingen erinnern unter dem Rasen liegende Mauerreste an römische Bautradition. Entsprechende Bodenfunde fehlen.

Spätestens um 500 erfolgte die Gründung Wiedergeltingens durch eine alamannische Großfamilie, deren Sippenname zum Ortsnamen geworden ist. Wegweisend mag der vorhin genannte "Hochweg" gewesen sein, in dessen Fortsetzung durch den Ort - der heutigen Amberger Straße - sich beiderseits die ältesten Höfe reihen. Die Begräbnisstätte der noch heidnischen Ortsgründer aus der Zeit von rund 500 bis nach 700 ist bisher unbekannt. die beiden alamannischen Nachbestattungen in einem der anläßlich des Straßenbaues 1965 untersuchten fünf vorgeschichtlichen Grabhügel im "Haisteig" sind als Ausnahme zu erachten und werfen interessante, hier nicht zu erörternde Fragen auf. Wiedergeltingen ist als alamannische Urmark zu erachten. Es stand noch im Spätmittelalter in einem langwierigen Streit mit den sechs Gemeinden Jengen, Lindenberg, Ummenhofen, Ketterschwang, Weinhausen und Weicht, die im "oberen Ried" an der Straße Buchloe - Wiedergeltingen eine Weide-Allmende hatten und den Wiedergeltingern den Mittrieb versagten.

Die These von einem fränkischen Reichshof des 8. Jahrhunderts hat erstmals Christian Frank aufgestellt (Deutsche Gaue 37, 1936, S. 133). Diese Meinung hat vieles für sich. Das angenommene Reichshofgelände wird in dem im großen Bogen von der Straße umgangenen Areal angenommen (2). Die Entfernung vom Reichshof Mindelheim entspricht einem Tagesmarsch. Ob die Entstehung mit der Einteignung alamannischen Gutes durch die Franken 746 zusammenhängt, bleibt eine offene Frage. die Planung fränkischen Aufmarsches gegen Baiern war ja ohnehin aktuelle politische Realität. Selten bietet sich in einem geschlossenen Ort die Möglichkeit archäologischer Untersuchungen an wie hier, zumal sich unter den Fundamentresten in altem Humus auch vorgeschichtliche Siedlungsniederschläge befinden.

Die Angehörigen des im Hochmittelalter nachweisbaren niederen Ortsadels waren welfische Dienstmannen. Um 1150 wird ein Ulrich von Wiedergeltingen genannt, der noch 1183 im Gefolge Welfs VI. erscheint. Im Jahre 1265 sind Ulrich und Heinrich von Wiedergeltingen als Brüder des Hannz, dem Vilicus (= Maier) zu Wiedergeltingen Zeugen einer Beurkundung. Letzlich wird 1295 ein Hermann von Wiedergeltingen erwähnt, womit die dürftigen Nachrichten über den Ortsadel schließen. Die Lage dessen Burg ist lokalisierbar. Bis 1939 kannte man den sogenannten "Schloßweiher", einen hochmittelalterlichen Burgstall. Beim Schulhausbau wurde dieses Bodendenkmal planiert und überbaut. Der von Wall und Graben umgebene Turmhügel war eine schlichte Wasserburg. Geblieben ist - nur dem kundigen Auge erkennbar - eine äußerst verflachte Dämmung eines Walles in dem westlich gelegenen Obstgarten (3). Anläßlich der Bauarbeiten wurde im südlichen Bereich des Burgstalles eine aus Ziegeln gemauerte Zisterne aufgedeckt. Das Grundstück gehörte zum Pfarrwiddum.

Es drängt sich die Frage auf, ob zwischen dem Ortsadel und dem Vilicus (= Maier) ein verwandtschaftlicher Zusammenhang bestanden hat. So sind, wie oben berichtet, 1265 Ulrich und Heinrich von Wiedergeltingen als Brüder des dortigen Maiers ausgewiesen. 1275 erhält Heinrich, der Maier in Wiedergeltingen, einen Halbhof in Weicht von Swigger Probst des Klosters Steingaden über, der sich als "Nagelmage" (d.i. Verwandter im 7. Grad) auszuweisen vermochte. Nahe der Burg des Ortsadels, nur durch die Straße getrennt, stand der Maierhof, der bis heute seinen alten Namen trägt (4). Im Jahre 1631 ist ein Jakob Koller als Maier erwähnt. Sein Vorgänger war ein Leonhard Lutzenberger. Der Grundbesitz dieses damals größten Hofes umfaßte rund 125 Tagwerk (68 Tgw. Mähder, 54 Jauchert Ackerland und 4 Tgw. Wald) bei einem Viehbestand von 25 Rindern und 8 Rossen.

Am 26. Januar 1172 wird in Wiedergeltingen "in domo Welfonis ducis", d.i. im Haus des Herzogs Welf, eine Urkunde ausgefertigt, wobei nebst Welf VI. vier Grafen mit ihren Vasallen, viele Edle, zwei Priester, ein großes Gefolge von ritterlichen Dienstmannen und auch die Gemahlin und Kinder Heinrichs des Löwen, der sich damals auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem befand, anwesend waren.

Im Jahre 1183 waren Bischof Adalbert von Freising und Welf VI. mit großem Gefolge auf der Reise nach Konstanz in Wiedergeltingen, wo eine Beurkundung erfolgte. Jedenfalls liegt der archivalisch einwandfreie Nachweis eines welfischen Hauses in Wiedergeltingen vor, das als Welfenburg erachtet werden kann, der man vielleicht die Funktion einer bescheidenen welfischen Pfalz zuerkennen darf. Sollte deren Verwaltung dem örtlichen Vilicus (Maier) auferlegt gewesen sein? Mit dem Tod Welfs VI. im Jahre 1191 müßte auch dieser Bau an die Staufer gelangt und damit Königsgut geworden sein. Wie die Burg des Ortsadels läßt sich ebenfalls die Welfenburg lokalisieren. Im Gartengelände unmittelbar östlich des Maierhofes sind deren Fundamentreste unter dem Rasen erhalten. Man will um das Jahr 1900 bis zu 1,40 m starke Mauerzüge eines Gebäudes von rund 60 m Länge und 16 m Breite angetroffen haben. Zur Überprüfung dieser Nachricht wurden 1953 und 1963 kleine Profilschnitte angelegt, die 80 cm starke Rollstein und Tuffsteinmauern und Estriche zweier Bauphasen zutage brachten. Der archäologische Befund dieser Welfenburg wäre also zu erbringen. Darüber hinaus ergäbe sich damit zugleich die Klärung der Frage um den hier vermuteten Reichshof des 8. Jahrhunderts (vgl. 2).

Welf VI. hatte 1147 vor Beginn des Kreuzzuges das Prämonstratenserkloster Steingaden gegründet und wahrscheinlich schon damals ein Gut aus Wiedergeltingen dorthin vergabt. Rudolf Vogel hat in seiner Dissertation (Historischer Atlas von Bayern, Mindelheim, Kommission für bayerische Landesgeschichte München, 1970) den Besitzstand des Klosters Steingaden in Wiedergeltingen nachgewiesen. So schenkt Welf VI. dem Kloster Steingaden im Jahre 1170 ein Gut in Wiedergeltingen, das Albert von Burengou (Burggen b. Schongau) als Lehen besessen hatte. 1183 übergibt er unter anden Gütern auch ein Gut in Wiedergeltingen an das Kloster. Außer Welfengut lag auch Reichsgut in Wiedergeltingen. König Heinrich VII. übertrug 1227 das Lehenrecht über zwei Mansen der Reichsministerialen Heinrich und Friedrich von Dachsberg dem Kloster Steingaden, und 1250 verzichtete Konrad von Mattsies zugunsten des Klosters auf das, was ihm König Konrad IV. in Wiedergeltingen geschenkt hatte. Ulrich von Wiedergeltingen gab schließlich auf Anregung seines Herren Swigger von Mindelberg sein Eigengut (Allos) dem besagten Kloster.

Dem Kloster Steingaden oblag in seinen drei Dörfern Irsingen, Siebnach und Wiedergeltingen einschließlich einzelner Grunduntertanen im Bereich zwischen Lech und Wertach die niedere Gerichtsbarkeit. Der Abt von Steingaden hatte da Recht bis zu 10 Gulden zu strafen. Das Oberrichteramt in Wiedergeltingen war bis zum Jahre 1803 (Säkularisation) Verwaltungssitz. Die Namen der Richter und Oberrichter, soweit sie noch erfaßbar sind, sollen nicht vergessen sein:

  1. Hans Martin, ... 1509 ...
  2. Conrat Angerer, Amtmann, ... 1515 ...
  3. Hanns Egger, Richter, ... 1536, 1541 (+)
    sein Grabmal befindet sich an der Sakristei. Die Inschrift: da man zalt 1541 do starb der erber und / ... egger richter zu witer / ... appelonia ... etliche haus .... zalt 15. (Diese Jahreszahl hat der Steinmetz nicht ausgefüllt)
  4. Hans Has, Richter, ... 1554, 1556, 1566 ...
  5. Sebastian Egger, Oberrichter, 1566 ...
  6. Simon Wagner, Richter, ... 1580 ... 1584 (+)
  7. Adam Anhofer, Oberrichter, ... 1584 ... 1588 ...
    Dieser nannte sich 1587 Adam Miller!
  8. Hans Schropp, Richter, ... 1615 ...
  9. Johann Stainmayr, Richter, ... 1632
  10. Caspar Kempter, Richter, 1632 ... 1687 (+)
  11. Johann Georg Buecher, Oberrichter, war 1685 offenbar Vertreter des betagten Caspar Kempter.
  12. Georg Lori, Oberrichter, scheint ebenfalls Vertreter des betagten Caspar Kempter gewesen zu sein. Seine Frau starb 1683, er selbst 1686.
  13. Anton Wilhelm Ertl, Oberrichter, 1687 ... 1690 ...
    Während seiner Amtszeit in Wiedergeltingen gab er Anno 1690 (dem Todesjahr seiner Frau Anna Maria) den zweiten Teil des Kurbayerischen Atlasses heraus, der der kaiserlichen Prinzessin Maria Antonia Patronelle, Tocher Leopolds I., gewidmet war. Ertl stellt darin die Geschichte Bayerns dar.
  14. Johann Christoph Hermann, Oberrichter, ... 1696 ...
  15. Johann Christoph Drexl, Oberrichter, ... 1699 ...
  16. Ignaz Biechele, Oberrichter, ... 1701 ... 1710 ...
  17. Johann Valentin Schmid, Oberrichter, ... 1711 ... 1728 ...
  18. Franz Joseph Vogt, Oberrichter, ... 1735 ... 1784 ...
  19. Anton Hohenadel, Oberrichter, ... 1792 ...

Mehr als 600 Jahre besaß das Kloster Steingaden in Wiedergeltingen die Grundherschaft, die mit dem Jahre 1804 (Säkularisation) unmittelbar in die Verwaltung des bayerischen Staates beim Landgericht Türkheim überging.

Schalten wir nochmals zurück: Welf VI. starb am 15. Dezember 1191 kinderlos in seiner Burg in Memmingen. Dabei müßte sein Haus in Wiedergeltingen an die Staufer gekommen sein. Die Vorkommnisse folgender Jahrzehnte scheinen auf Besitzansprüche der Ritter von Mattsies zurückzugehen. Ritter Konrad von Mattsies, seine Söhne und andere Helfer brandschatzten Kirche und Güter in Wiedergeltingen. Wegen der angerichteten Schäden mußten die Genannten am 10. April 1235 vor Bischof Sibito in Augsburg (1227 - 1248) Genugtuung leisten. Letztlich verzichtet Konrad von Mattsies im Jahre 1251 auf alle seine Rechte über Wiedergeltingen, die er von König Konrad IV. (1228 - 1254) erhalten hatte. Mit dieser Beurkundung verliert sich die letzte Spur, die im Zusammenhang mit einem welfischen Erbe oder einem Königsgut einigermaßen Aussagekraft besäße.

Die Herrschaft Schwabegg, die nach dem Tode des letzten Hohenstaufen (1268) an die Wittelbacher gelangte, übte über Wiedergeltingen als einem Teil der Herrschaft landesherrliche Rechte. Nachdem diese Herrschaft durch Verpfändungen häufig ihre Herren wechselte kam es mit dem Kloster Steingaden zu Irrungen bis in die folgenden Jahrhunderte. Landesherrliches Recht war auch die hohe Gerichtsbarkeit. Gerichtsort der Herrschaft war Hiltenfingen, dort war seit 1470 die Hinrichtungsstätte. Das Malefizgericht war paritätisch jederzeit mit 6 Schwabegger und 6 Steingadener Spruchleuten besetzt, von letzteren je 2 aus Wiedergeltingen, Siebnach und Irsingen. - (Zur Klärung: Östlich von Wiedergeltingen spricht man unmittelbar an der Flurgrenze vom "Galgen". Dieser Flurname hat keinen Bezug zur Geschichte von Wiedergeltingen. Es handelt sich dabei um die Erinnerung an den Galgen des Kreiszuchthauses Buchloe im 18. Jahrhundert, der in der Nähe des Bahnhofes seinen Stand hatte).

Schweres Unheil kam 1525 über das Dorf. Im Allgäu und in Mittelschwaben tobte der Krieg der Bauern gegen ihre weltlichen und geistlichen Feudalherren. Der an die 3000 Mann starke Buchloer Haufen sammelte sich am 26. März; wenige Tage später bekannten sich neuerdings viele Dörfer zu diesem Haufen. Herzog Ludwig von Baiern legte am 8. April zur Sicherung des Lechübergangs Kriegsvolk nach Landsberg, entschlossen zum Schlag gegen die bei Buchloe lagernden Bauern. Am 17. April wurde Herzog Ludwig vom Schwäbischen Bund gebeten, gegen Mindelheim zu streifen und dorhin 200 Reiter zu legen. Um im Grenzraum westlich von Landsberg Ruhe zu schaffen und wohl auch die Verbindung mit der nach Mindelheim zu legenden Reiterabteilung aufrecht erhalten zu können, grif Herzog Ludwig zu einer drakonischen Maßnahme. Buchloe und das Dorf Wiedergeltingen wurden geplündert und in Asche gelegt. Das war am 20. April 1525. Dieses Vorgehen erregte besonders auch in den Reichsstädten Kaufbeuren und Augsburg lebhafte Kritik. Die Antwort der Bauern unter dem Allgäuer Knopf von Leubas blieb nicht aus: am 22. April gingen die Burgen Irmatshofen und Angelberg in Flammen auf und im folgenden Mai taten sich die Bauern von Buchloe bei der Plünderung des Klosters Steingaden hervor, was immerhin mit der Zerstörung des steingadischen Dorfes Wiedergeltingen in ursächlichem Zusammenhang stehen kann.

Im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Rechberg Pfandinhaber der Herrschaft Schwabegg (Hans von Rechberg seit 1542, dessen Sohn Hans Wilhelm von 1596 - 1620). Wiederholt lagen sie mit dem Kloster Steingaden wegen beanspruchter obrigkeitlicher Rechte im Streit. Das Fischrecht auf der Wertach stand Steingaden zu, der Wildbann (das Jagdrecht) aber Schwabegg. Wenn nun Otter und Biber außerhalb des Wassers gefangen wurden, so sah darin Hans Wilhelm von Rechberg eine Verletzung des Wildbannes. Als sich Rechberg wieder einmal anmaßte, einen steingadischen Untertan zu strafen, dauerte der Streit von 1611 - 1618.

Im 30jährigen Krieg hat dieses Dorf an der Straße die Leiden des Krieges genügsam erfahren. 1642 gingen Pfarrhof und die Mühle in Flammen auf. 1646 plünderte die durchziehende schwedische und französiche Armee. Die Soldateska nahm "auf der Khirchen in einem gewelmbogen" 29 Gulden , 35 Kreuzer und 2 Heller Geld weg. Trotz größter Armut leisteten Wiedergeltinger Einwohner zu der vom baierischen Kurfürsten ausgeschriebenen "Axtra ordinari khriegshülff" ihre Beiträge in Kreuzern: Crispino schwinckrist 9, Hans Schöllhorn 9, Hans Schnaterer 9, Hans Peir, Bader 9, Martin Widemann 7, Jerg Bischoff 9, Sebastian Lutzenberger 9.

Noch im Jahre 1648 wurden aus dem Pfarrhof 3 Kühe im Werte von zusammen 60 Gulden, 6 Kalben (42 Gulden), 6 Jungrinder und ein Stier (69 Gulden) weggeführt.

Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701 - 1714) hatte der Kaiserliche Kriegskommissar Rudolph von Sturm in Wiedergeltinen sein Quartier. von hier aus erging am 19. Oktober 1703 der Befehl an die Herrschaft Mindelheim, zum Kaiserlichen Kommissariat nach Wiedergeltingen zu liefern: "50 bespannte Wagen, jeden mit 4 Pferden und 6000 Bund Stroh und müssen obbenannte Pferd morgen unfehlbar vom Mittag eintreffen".

Im Leben eines Dorfes waren weit über das Mittelalter hinaus die Ehaften (Mühle, Schmiede, Badstube und Taferne) von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Wenn die These von einem fränkischen Reichhof in Wiedergeltingen zutrifft, dann ist die abseits liegende Wiedergeltinger Mühle eine fränkische Gründung des 8. Jahrhunderts, deren Bedeutung vornehmlich der Truppenversorgung diente. Im Jahre 1279 verzichtet das Kloster Weingarten zugunsten des Klosters Steingaden auf Eigentumsrechte an der Wiedergeltinger Mühle.

Die Brüder Lutz und Mathes Rot verkauften im Jahre 1427 ihre oberhalb der Mühle gelegene Sägmühle an das Kloster Steingaden. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts lebte hier der Müller Ulrich Petz, der des Lateins kundig gewesen sein soll. Über ihn berichtet das 1795 erschienene Lexikon von Bayern.

Seit Generationen ist die Familie Kienle im Besitz der Mühle. 1945 wurde der Besitzer Josef Kienle von nächtlich plündernden Polen erschossen. Sein Enkel nahm 1979 ein modernes Holzschneidewerk in Betrieb.

Die längst abgegangene Badstube befand sich unmittelbar westlich des heutigen Schulhauses. 1631 ist ein Hans Peirle als Bader erwähnt. 1728 wird ein Hans Wiedemann erwähnt, der sich als Chirurgus eine ansehnliche Bücherei zugelegt hatte. Teile davon sind jetzt im Heimatmuseum Türkheim.

Die verlassene Dorfschmiede steht noch heute vereinsamt in der Nachbarschaft zur Pfarrkirche (5). 1631 ist Hans Preißinger als Schmied erwähnt, der sich laut Berufsbezeichnung auch als Spielmann betätigte.

Im Jahre 1593 erhielt Lenhart Lutzenberger vom Kloster Steingaden die Taferne verliehen, bis 1608 blieb sie zinsfrei, hernach waren jährlich 60 Gulden Gült zu entrichten. Beim alljährlichen Bauding um Martini hatte er das Essen zu geben. Den Wein brachte der Abt persönlich mit. Der Fischer von Wiedergeltingen hatte zu dieser Mahlzeit dem Wirt 16 Pfund gute Fische und 8 Pfund Backfische zu liefern. Wenn ein "ansehnlicher Gast" kommen sollte, hatte der Wirt ein oder zwei Gerichte mehr bereitzustellen. Für diesen Fall wolle der Abt ein Reh mitbringen. 1735 wurde die Taferne von dem Ettringer Braumeister Franz Safinger übernommen, der jährlich 100 Gulden zu bezahlen hatte. Dem lebhaften Verkehr diente eine Raststation bei der Taferne mit 2 Stallungen für 60 bzw. 38 Pferde. Es handelt sich hier offensichtlich um eine Pferdewechselstation an der alten Fernstraße. Der einladende Gasthof stammt aus dem Jahre 1737.

Nachrichten über die Gründung der Pfarrkirche sind nicht bekannt. Wir müssen annehmen, daß im 8. Jahrhundert eine führende Familie ein hölzernes Eigenkirchlein errichtete. In dem päpstlichen Schutzbrief über alle Steingadischen Güter vom Jahre 1185, erfahren wir auch von einem Hof in Wiedergeltingen und "der dort errichteten Kirche", was sich auch in späteren päpstlichen und kaiserlichen Schutzbriefen wiederholt. Sollte es sich um die Stiftung Welfs VI. vom Jahre 1147 handeln? Sollte St. Nikolaus als Patron dem Willen Welf VI. entsprochen haben? Er hat als Kreuzfahrer diesen Heiligen bestimmt verehrt, gründete er doch 1167 in Memmingen das Schottenkloster St. Nikolaus. Der Urkundentext von 1185 scheint sich auf einen nicht lange zurückliegenden Kirchenbau zu beziehen. Dazu ergab sich im Jahre 1969 die Möglichkeit zu baugeschichtlichen Untersuchungen in der Wiedergeltinger Kirche. In 60 cm Tiefe unter dem Pflaster zeigt sich ein auf Rollsteinen aufgetragener, durch Hitzeeinwirkung oberflächlich verziegelter Lehmstrich. wir wissen von der Brandschatzung der Kirche durch die Ritter von Mattsies laut der Urkunde vom Jahre 1235. Zweifellos handelt es sich bei dieser Feststellung um den romanischen Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche. Die Fundamente aus Feldsteinen und Tuffquader waren fast völlig ausgebrochen, sie hatten eine Stärke von 1,10 m und eine Tiefe von 1,20 m. Die Ausmaße des Langhauses im Lichten betrug 13,5 / 6 Meter, die des heutigen Langhauses (ohne den Raum der Männerstühle) 15,5 / 10 Meter. Der Vorgängerbau war ohne Turm. Heinricht Haber (Landkreis Mindelheim, Bayerische Kunstdenkmale 1971) datiert Bau von Turm und Kirche in das 14. Jahrhundert, was bedeuten könnte, daß die durch Brandschtzung beschädigte Kirche instandgesetzt noch etwa ein Jahrhundert benützt wurde. Den bestehenden spätgotischen Chor setzt er um 1500 an. Das Langhaus wurde wohl um 1700 auf den alten Fundamenten des 14. oder 15. Jahrhunderts neu erbaut und jedenfalls um den Bereich der Männerstühle nach Westen erweitert. Im Jahre 1921 erfolgte eine neue Erweiterung durch den niederen Anbau im Westen.

Im Jahre 1666 wurden "die Glocken gehängckht". 1903 kamen 4 Glocken aus der Glockengießerei Fritz Hamm in Augsburg auf den Turm. Am 21. Oktober 1942 mußten 3 Glocken abgeliefert werden. Nur die kleine Benediktusglocke blieb auf dem Turm. Diese bekam im Jahre 1949 wieder 3 Schwestern aus der Gießerei Czudnochowsky in Erding. Heute besitzt die Gemeinde ein elektrisch betriebenes Geläute.

1664 war die Turmuhr "ruiniert" und wurde zu einem Uhrmacher in Immenstadt zur Reparatur gegeben.

Im Jahre 1189 wird bestätigt, daß der Augsburger Bischof Udalskalk (1184 - 1202) u.a. die Kirche in Wiedergeltingen samt Zehentrecht dem Kloster Steingaden übergeben habe. Die Pröbste des Klosters, seit 1434 Abte, besetzten die Pfarrei mit Patern aus ihrem Kloster bis zum Jahre 1803. Der weiße Habit der Prämonstratenser wich dem Talar der Weltpriester. Zur Pfarrei Wiedergeltingen gehörte der nördliche Hof des schon vor 1500 abgegangenen Weilers Hermannstetten. Der Besitzer hatte in der Kirche seinen angestammten Platz.

Einen Tag vor dem Heiligen Abend 1500 starb der Abt Vitus Mayer von Steingaden im Wiedergeltinger Pfarrhof. Sein Grabmal befindet sich seit 1879 im Bayerischen Nationalmuseum in München.

Einmalige volkskundliche, orts- und rechtsgeschichtliche Nachrichten über den Jahresablauf aus der Mitte des 18. Jh. sind in einer Aufzeichnung des Pfarrherrn Karl Brentano vom Jahre 1762 erhalten (siehe Josef Striebel, in: Schwäbische Blätter 14, 1963, S. 109 - 125). Außer der Seelsorge oblag einem Pfarrer als Inhaber eines "Hofes" bis in die Mitte des 19. Jh. manche weltliche Last. So hatte das Gesinde des Pfarrhofes auch Anspruch auf die Jakobizech (= Trinkgeld anläßlich des alten Bauernfeiertages) und zwar "die Köchin 1 fl 12 xr, der Knecht 1fl 12 xr, der Mittelknecht 40 xr, der Bube 16 xr, die Obermagd 40 xr, Mittelmagd 28 xr und das Mädle 16 xr".

Der älteste Teil des Friedhofes ist überbaut, er liegt noch im Ostbereich des heutigen Langhauses und unter dem aus dem 14./15. Jh. stammenden Chor. Volkskundlich interessant ist die Nachricht aus dem Jahr 1642, da die Gemeinde am 18. Oktober 8 Kreuzer "umb ein schlössle zum unschuldigen heißl" zahlt. Das "Unschuldigenhäuslein", eine einfache Bretterhütte, stand in der Regel auf der Nordseite der Kirche vor Sonnenhitze bewahrt. Darin wurden die nichtgetauften Kinder offenbar zur Mumifizierung abgelegt. Mit der Aufklärung wurde dieser Brauch abgeschafft. Auf manchen Friedhöfen legte man dann auf der Nordseite der Kirche eigene Kindergräber an. Bis zum Jahre 1954 wurden die Toten um die Pfarrkirche bestattet. Seitdem besitzt die Gemeinde eine neue Friedhofanlage mit Leichenhaus westlich des Ortes.

Seit dem 17. Jh. lassen sich Ludimagister (Schulmeister) in Wiedergeltingen nachweisen. In Ermangelung eines eigenen Schulhauses wurden die Kinder vornehmlich im Winter in der Stube des Mesners, in Wiedergeltingen "beim Laure" (Hausname) unterrichtet. Im Jahre 1830(6), 28 Jahre nach der Einführung der allgemeinen Schulpflicht, erbaute die Gemeinde auf dem Platz des abgebrochenen Zehentstadels das heutige "alte Schulhaus" (7) mit einer Lehrerwohnung. Bis zum Jahre 1883 wurde die Schule von einem Lehrer geführt, der in der Werktagsschule 60 - 96, in der Sonntagsschule 18 - 39 Schüler zu betreuen hatte. Ab Schuljahr 1883/84 erhielt die Schule eine zweite Lehrkraft. In den Kriegsjahren 1939/41 entstand mit einem Staatszuschuß von 48000 Mark das derzeitige "neue Schulhaus" (8) mit zwei Lehrsälen, einer Turnhalle und zwei Lehrerdienstwohnungen. Die hohe Schülerzahl, bedingt durch die Einbürgerung von Heimatvertreibenen, machte nach 1945 die Wiederverwendung des "alten Schulhauses" notwendig. Nach 1948 wurde die Schule vierklassig geführt, dazwischen 1945 - 1961 dreiklassig. Seit 1967 ist Wiedergeltingen der Verbandschule Türkheim eingegliedert, während die Grundschule mit Kindern aus den Orten Wiedergeltingen, Amberg und Irsingen örtlich weiterbesteht.

Im Jahre 1952 hat der Gemeinderat die Einführung eines Wappens beschlossen, das vom Innenministerium im Jahre 1953 verliehen wurde. Wappenbeschreibung: "In Silber ein aus drei, 1 zu 2 gestellten roten Quadersteinen aufwachsender roter Greifenlöwe". Die Quader beziehen sich auf Steingaden ("steinerner Gaden" = befestigtes Turmhaus aus Stein). An die Welfen erinnert der "Greifenlöwe" (mit spitzem Schnabel, geflochtenem Schweif und Krallenfüßen). Silber und Rot sind damit auch die Farben der Fahne. Künstlerisch und heraldisch besitzt das Wahrzeichen große Wirkung und durch die Beziehung zur Ortsgeschichte ist es sinnvoll. Die hochbedeutsame Ortsgeschichte ist damit dokumentiert.

Die Gemeinde Wiedergeltingen ist seit 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim angeschlossen. Mit Zielstrebigkeit werden kommunale Aufgaben verfolgt. Seit 1.10.1966 ist einwandfreie Wasserversorgung druch zwei je 18 Meter tiefe Brunnen gewährleistet (9). Kanalisation, Straßenbau und die Erschließung neuer Wohgebiete haben ein neues Ortsbild geschaffen. Neben moderner Landwirtschaft geben Handwerk und Gewerbe dem alten Welfenorte ein neues Gepräge. Zeugnis des Wohlstandes einer heimatverbundenen Einwohnerschaft.

Der vorliegende Text ist in der Originalfassung wiedergegeben, d.h. die damalige Schreibweise blieb unverändert, nur offensichtliche Schreibfehler wurden korrigiert. Wo notwendig wurden Verweise zur Klarstellung der aktuellen Verhältnisse angebracht.

(1) Inszwischen wurde die B18 bis in Höhe Wiedergeltingen zur A96 ausgebaut
(2) die fragliche Straße ist die Mindelheimer Straße, auf dem heutigen Anwesen Haller wurden Grabungen vorgenommen
(3) das angesprochene Areal ist inzwischen mit dem Hartplatz der Grundschule überbaut worden
(4) als Hausname gilt weiterhin "Maier" oder "Mayrbauer" - aktuell wohnt hier nun die Familie Haller
(5) Die Schmiede wurde 2001 im Zuge der Umgestaltung des Dorfplatzes abgerissen, davor diente sie als Feuerwehrgerätehaus, die andere Hälfte übergangsweise auch als Rathaus
(6) der Bau des "alten" Schulhauses ist tatsächlich in die Jahre 1833/34 zu datieren
(7) seit dem Umbau 2001 befindet sich dort das Rathaus
(8) diese Schule wurde inzwischen bereits wieder durch einen Neubau erstetzt
(9) Der Bau der A96 und die sich verschlechternde Wasserqualität machte den Bau einer neuen Wasserversorgung südlich der Autobahn notwendig

 

Die Bürgermeister von Wiedergeltingen

Chronik

Liste der Bürgermeister 

vonbisName
187631.12.1881Michael Böck
01.01.188209.02.1903Norbert Lutzenberger
10.02.190331.05.1903Joseph Ritter
01.06.190631.12.1911Josef Berner
01.01.1912Mai 1945Alois Lutzenberger
Mai 194531.01.1946Josef Herz
01.02.194607.09.1946Anton Leinsle
08.09.194630.04.1966Daniel März
01.05.196630.04.2002Hermann Singer
01.05.200230.04.2014Michael Schulz
seit 01.05.2014Norbert Führer